Schleichend, heimtückisch, aber früh erkannt gut behandelbar
Vorsorge und Früherkennung
Die Vorsorge ist ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre und ab 65 jährlich zweckmäßig. Risikopatienten sollten die Vorsorge öfter erwägen. Das gilt auch für Menschen mit Diabetes oder die zu einem früheren Zeitpunkt eine schwere Verletzung oder Entzündung am Auge erlitten haben. Je früher ein Glaukom erkannt wird, desto günstiger sind die Behandlungsmethoden. Schließlich darf der Sehnerv nicht weiter geschwächt werden, um den Sehverlust zu stoppen.
Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen daher: das Messen des Augeninnendrucks (Tonometrie) und das Untersuchen des Sehnervenkopfes (Funduskopie der Papille). Mit diesen Maßnahmen kontrollieren wir auch die Entwicklung, sprich den Verlauf, einer diagnostizierten Glaukomerkrankung.
Der normale Augeninnendruck liegt je nach Alter des Betroffenen zwischen 10 bis 20 mmHg. Ein erhöhter Druck muss trotz bisheriger Ausführungen dennoch nicht zwangsläufig zu Glaukomschäden führen. Umgekehrt kann auch bei vermeintlich normalem Innendruck Glaukom vorliegen.
Auch die Pachymetrie (Hornhautdickenmessung) sollte zu einer Glaukomvorsorge gehören. Denn die Hornhautdicke hat einen unmittelbaren Einfluss auf den Augeninnendruck-Messwert. Besteht ein begründeter Verdacht auf ein Glaukom, müssen zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden. Hierzu gehören die Gesichtsfeldmessung (Perimetrie) und die Nervenfasernschichtdickenmessung.
Ein absolut aufschlussreiches Messverfahren auf dem neuesten Entwicklungsstand der Technik ist die Optische Kohärenztomografie (OCT). Mittels Laser wird die Schichtdicke der einzelnen Nervenfasern gemessen, die vom Sehnerv ausgehen. Die dabei erzeugten Bilder und Messwerte lassen deutliche Vorhersagen über einen Glaukomverlauf zu, lange bevor Gesichtsfeldausfälle bemerkbar sind.
Behandlungsmethoden
In der Regel helfen spezielle Augentropfen. Sie senken den Augeninnendruck und stoppen die Entwicklung des Glaukoms, wenn sie konsequent und nach ärztlicher Verordnung eingenommen werden. Lesen Sie dazu Ausführliches im Artikel »Tropfenschule«.
Wir im Augenzentrum Klatt wenden zudem bestimmte Laserverfahren an wie die Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT), die Cyclo-Photo-Coagulation (CPC) oder die Periphere Yag-Laser-Iridotomie. Das hängt davon ab, wie ausgeprägt das Krankheitsbild ist, ob Tropfen nicht vertragen werden oder Patienten mit ihnen schlecht umgehen können.
Welches Verfahren das jeweils geeignete ist, entscheiden wir im Einzelfall. Am Ende jeder Operation soll der bessere Abfluss des Augenwassers gegeben sein.
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